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Bei einer Vorlesung handelt es sich aus didaktischer Sicht um eine Form des [[Frontalunterrichts]]. Traditionell erfolgt die Wissensvermittlung durch den Dozenten, der als Experte aus einem Skript vorträgt, während[[Datei:Vorlesung Begriff.png|thumb|300px|Begriff E-Vorlesung]] die Studierenden zuhören und Mitschriften anfertigen. Je nach Unterrichtsstil des Dozenten wird dieser während der Vorlesung Fragen an die Studierenden stellen und/oder deren Fragen zum Inhalt der Vorlesung zulassen. | Bei einer Vorlesung handelt es sich aus didaktischer Sicht um eine Form des [[Frontalunterricht|Frontalunterrichts]]. Traditionell erfolgt die Wissensvermittlung durch den Dozenten, der als Experte aus einem Skript vorträgt, während[[Datei:Vorlesung Begriff.png|thumb|300px|Begriff E-Vorlesung]] die Studierenden zuhören und Mitschriften anfertigen. Je nach Unterrichtsstil des Dozenten wird dieser während der Vorlesung Fragen an die Studierenden stellen und/oder deren Fragen zum Inhalt der Vorlesung zulassen. | ||
Die Vorlesung eignet sich besonders dafür, die Grundlagen eines Fachgebietes zu vermitteln oder einen Überblick zu geben<ref name="Apel">Apel, Hans-Jürgen: Die Vorlesung: Einführung in eine akademische Lehrform, 1999</ref>. Dies kann [[Allgemeine Designempfehlungen zur Motivationssteigerung|Motivation]] für das Fach wecken und Ausgangspunkt für das [[Selbstgesteuertes Lernen|selbstgesteuerte Lernen]] in diesem Fachbereich sein<ref name="e-teaching.org">e-teaching.org, http://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/ (03.01.2013)</ref>. | Die Vorlesung eignet sich besonders dafür, die Grundlagen eines Fachgebietes zu vermitteln oder einen Überblick zu geben<ref name="Apel">Apel, Hans-Jürgen: Die Vorlesung: Einführung in eine akademische Lehrform, 1999</ref>. Dies kann [[Allgemeine Designempfehlungen zur Motivationssteigerung|Motivation]] für das Fach wecken und Ausgangspunkt für das [[Selbstgesteuertes Lernen|selbstgesteuerte Lernen]] in diesem Fachbereich sein<ref name="e-teaching.org">e-teaching.org, http://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/ (03.01.2013)</ref>. | ||
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Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine integrierte E-Vorlesung zu gestalten. Häufig werden hier Vorlesungen mit Übungen oder Tutorien verknüpft, um den Lernprozess der Studierenden zum Beispiel durch [[Datei: | Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine integrierte E-Vorlesung zu gestalten. Häufig werden hier Vorlesungen mit Übungen oder Tutorien verknüpft, um den Lernprozess der Studierenden zum Beispiel durch [[Datei:Virtualisierungsgrad Integration.png|thumb|300px|Integration]]Strukturierungshilfen zu unterstützen. Wichtig ist es dabei, schon vorab deutlich zu machen, inwieweit die digitalen Angebote verpflichtend sind und in die Bewertung der Veranstaltung einbezogen werden. Es sollte außerdem berücksichtigt werden, dass die Videolektionen und die dazu gehörenden Aufgaben den zeitlichen Rahmen, der für die Vor- und Nachbereitung einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Bolognaprozess bolognakonformen Lehrveranstaltung] vorgesehen ist, nicht überschreiten. Grundsätzlich können dabei alle der bereits zuvor genannten Werkzeuge und Methoden angewandt werden. | ||
# Eine Möglichkeit, digitale Elemente in die Vorlesung zu integrieren, besteht darin, die Vorlesung in klassischer Weise abzuhalten, aber die dazu gehörigen Übungen oder Arbeitsgemeinschaften im E-Format durchzuführen. Dabei bedingen sich Übung und Vorlesung wechselseitig, sind inhaltlich eng aufeinander abgestimmt und bilden dadurch eine Einheit. Die Übungsaufgaben können in der Präsenzveranstaltung vor- und nachbesprochen werden. Der Übungsteil bietet die Möglichkeit zur individuelleren Beratung und Betreuung durch E-Tutoren. Durch die Organisation der zur jeweiligen Vorlesungseinheit gehörigen Übung mit Hilfe von digitalen Werkzeugen werden die Studierenden bei der Nachbereitung der Vorlesung durch strukturelle Maßnahmen unterstützt. Sie sind nicht (wie im herkömmlichen Veranstaltungsformat) mit ihren Bemühungen bei der Nachbereitung der Vorlesung allein gelassen, sondern erhalten Orientierung und Feedback. | # Eine Möglichkeit, digitale Elemente in die Vorlesung zu integrieren, besteht darin, die Vorlesung in klassischer Weise abzuhalten, aber die dazu gehörigen Übungen oder Arbeitsgemeinschaften im E-Format durchzuführen. Dabei bedingen sich Übung und Vorlesung wechselseitig, sind inhaltlich eng aufeinander abgestimmt und bilden dadurch eine Einheit. Die Übungsaufgaben können in der Präsenzveranstaltung vor- und nachbesprochen werden. Der Übungsteil bietet die Möglichkeit zur individuelleren Beratung und Betreuung durch E-Tutoren. Durch die Organisation der zur jeweiligen Vorlesungseinheit gehörigen Übung mit Hilfe von digitalen Werkzeugen werden die Studierenden bei der Nachbereitung der Vorlesung durch strukturelle Maßnahmen unterstützt. Sie sind nicht (wie im herkömmlichen Veranstaltungsformat) mit ihren Bemühungen bei der Nachbereitung der Vorlesung allein gelassen, sondern erhalten Orientierung und Feedback. | ||
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Aktuelle Version vom 2. März 2017, 16:18 Uhr
Die Vorlesung ist die an Hochschulen am häufigsten anzutreffende Lehrveranstaltungsform. Dabei steht ein Dozent einer Vielzahl von Studierenden gegenüber und hält einen Fachvortrag zur Wissensvermittlung. Die Anzahl von Studierenden ist von Fachbereich zu Fachbereich sehr verschieden und kann über eintausend Teilnehmer erreichen. Die Vorlesung ist eine zeit- und kosteneffektive Form der Lehrveranstaltung, die typischerweise während des Semesters regelmäßig wöchentlich stattfindet und häufig eine Länge von 90 oder 180 Minuten hat.
Einführung
Bei einer Vorlesung handelt es sich aus didaktischer Sicht um eine Form des Frontalunterrichts. Traditionell erfolgt die Wissensvermittlung durch den Dozenten, der als Experte aus einem Skript vorträgt, während
die Studierenden zuhören und Mitschriften anfertigen. Je nach Unterrichtsstil des Dozenten wird dieser während der Vorlesung Fragen an die Studierenden stellen und/oder deren Fragen zum Inhalt der Vorlesung zulassen.
Die Vorlesung eignet sich besonders dafür, die Grundlagen eines Fachgebietes zu vermitteln oder einen Überblick zu geben[1]. Dies kann Motivation für das Fach wecken und Ausgangspunkt für das selbstgesteuerte Lernen in diesem Fachbereich sein[2].
Von einer E-Vorlesung spricht man, wenn vor, während oder nach der Veranstaltung digitale Medien zum Einsatz kommen, die den Lernerfolg der Studierenden verbessern sollen. Der Einsatz rein organisatorischer Maßnahmen rechtfertigt die Bezeichnung als E-Vorlesung jedoch nicht. Der Begriff wird uneinheitlich verwendet. Es ist zwischen der E-Vorlesung als Veranstaltungskonzept und der E-Vorlesung im Sinne einer aufgezeichneten und digital zur Verfügung gestellten Vorlesungsstunde zu unterscheiden. Letztere werden gelegentlich auch als E-Lecture bezeichnet[3] .
Im Rahmen einer E-Vorlesung können digitale Medien und Werkzeuge zum Einsatz kommen. Diese können eingesetzt werden, um die Organisation, Kommunikation, Kooperation, Wissensvermittlung und den Lernprozess der Studierenden zu fördern und zu verbessern oder unter erschwerten Studienbedingungen (z. B. aufgrund gestiegener Studierendenzahlen) zumindest gleich zu halten. Die in den Übersichten genannten Möglichkeiten sind als beispielhafte Aufzählung zu verstehen und erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Je nach Virtualisierungsgrad können diese Medien und Werkzeuge zur Anreicherung einer klassischen Vorlesung genutzt, in das Gesamtkonzept der Veranstaltung integriert oder als reiner Onlinekurs umgesetzt werden. Zentrales Element ist bei allen Veranstaltungsformen die Vermittlung von Wissen durch einen Experten mit Hilfe eines Vortrags an eine Vielzahl von Teilnehmern. Diese Vermittlung kann während der Präsenzveranstaltung oder aber mittels Video während der Onlinephase stattfinden.
Anreicherung einer Vorlesung mit digitalen Medien
Um die Organisation einer Vorlesung zu unterstützen können folgende Medien und Werkzeuge verwendet werden:
Aufgabe | Umsetzung |
---|---|
Termine der Vorlesung bekannt geben | Website, Stud.IP, Kalender des LMS, Forum des LMS |
Kurzfristige Terminänderungen ankündigen | Mailinglisten, Private Messages (pm) im LMS, Social Media |
Teilnehmerverwaltung | Stud.IP |
Aktuelle Inhaltsübersicht anbieten | Forum, interaktive (Online-) Mindmap, Html-Block im LMS |
Materialien zur Verfügung stellen (Folien, Skripte, Links zu anderen Websites, Videos, etc.) |
Kurs im LMS, im Forum verlinken, selbst betreute Website |
Aufzeichnung der Vorlesung anfertigen und zur Verfügung stellen | Vorlesungsaufzeichnung (z. B. mit dem vollautomatischen System Opencast Matterhorn), Einbindung im Kurs im LMS |
Außerdem können unterstützende Maßnahmen auch eingesetzt werden, um den Lernerfolg zu verbessern. Wenn es sich um rein begleitende Angebote handelte, sollte bereits vor Beginn der Vorlesungsreihe deutlich gemacht werden, dass deren Verwendung durch die Studierenden fakultativ ist und nicht in die Bewertung einfließt.
Aufgabe | Umsetzung |
---|---|
Wissensstand der Teilnehmer einer Vorlesung feststellen | Umfrage, Test |
Selbstlernmaterialien bereitstellen, um den gleichen Vorwissensstand herzustellen | Online-Selbstlernmodule
Material (Texte, Videos etc.) im LMS |
Vorlesung synchron an mehreren Standorten anbieten (Hörsäle oder Hochschulen) | Video Live Stream |
Prüfungsvorbereitung unterstützen | Vorlesungsaufzeichnungen |
Wiederholung des Vorlesungsinhalts ermöglichen | Vorlesungsaufzeichnungen |
Effekt der Wiederholung des Vorlesungsinhalts verbessern | Interaktive Verständnistests und –aufgaben zu Vorlesungsmitschnitten anbieten |
Weiterführende Diskussion von Themen, die in der Veranstaltung begonnen wurde, ermöglichen | Forum |
Information über aktuelle Entwicklungen im Themenbereich der Vorlesung | Forum, Blog des Dozenten, Twitter |
Definition von Fachbegriffen zur Verfügung stellen | Glossar |
Kollaborative Arbeit und Ergebnissicherung | Wiki |
Studierenden die Einschätzung ihres Wissensstandes ermöglichen | Selbsttest |
Feedback in der Vorlesung erhalten („zu schnell“, „bitte wiederholen“ etc.) | Audience Response System |
Studierende während der Präsenzphase aktivieren | Audience Response System |
Fragen während der Vorlesung auch Studierenden in anderen Hörsälen ermöglichen | Audience Response System, Twitter, Chat |
Feedback nach Abschluss der Vorlesungsreihe erhalten | Umfrage |
Zugang zum Inhalt der Vorlesung über mehrere Sinneskanäle ermöglichen mehrere Lerntypen unterstützen |
Einsatz von Bild- und Filmmaterial
Interaktive Folien |
Digitale Inhalte in das Tafelbild einbinden | Interaktives Whiteboard |
Tafelbild speichern und nach der Vorlesung zur Verfügung stellen | Interaktives Whiteboard, Vorlesungsaufzeichnung, fotografieren |
Vorlesung einem großem Teilnehmerkreis zugänglich machen (synchron) | Video Live Stream im Internet |
Organisatorische Fragen zur Veranstaltung (und Prüfung) für alle Teilnehmer verbindlich beantworten | aufgezeichnete Online-Sprechstunde durch Chat oder Videokonferenz
Videobotschaft zu vorab per E-Mail eingereichten Fragen |
Integration digitaler Medien in eine Vorlesung
Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine integrierte E-Vorlesung zu gestalten. Häufig werden hier Vorlesungen mit Übungen oder Tutorien verknüpft, um den Lernprozess der Studierenden zum Beispiel durch
Strukturierungshilfen zu unterstützen. Wichtig ist es dabei, schon vorab deutlich zu machen, inwieweit die digitalen Angebote verpflichtend sind und in die Bewertung der Veranstaltung einbezogen werden. Es sollte außerdem berücksichtigt werden, dass die Videolektionen und die dazu gehörenden Aufgaben den zeitlichen Rahmen, der für die Vor- und Nachbereitung einer bolognakonformen Lehrveranstaltung vorgesehen ist, nicht überschreiten. Grundsätzlich können dabei alle der bereits zuvor genannten Werkzeuge und Methoden angewandt werden.
- Eine Möglichkeit, digitale Elemente in die Vorlesung zu integrieren, besteht darin, die Vorlesung in klassischer Weise abzuhalten, aber die dazu gehörigen Übungen oder Arbeitsgemeinschaften im E-Format durchzuführen. Dabei bedingen sich Übung und Vorlesung wechselseitig, sind inhaltlich eng aufeinander abgestimmt und bilden dadurch eine Einheit. Die Übungsaufgaben können in der Präsenzveranstaltung vor- und nachbesprochen werden. Der Übungsteil bietet die Möglichkeit zur individuelleren Beratung und Betreuung durch E-Tutoren. Durch die Organisation der zur jeweiligen Vorlesungseinheit gehörigen Übung mit Hilfe von digitalen Werkzeugen werden die Studierenden bei der Nachbereitung der Vorlesung durch strukturelle Maßnahmen unterstützt. Sie sind nicht (wie im herkömmlichen Veranstaltungsformat) mit ihren Bemühungen bei der Nachbereitung der Vorlesung allein gelassen, sondern erhalten Orientierung und Feedback.
- Eine weitere Möglichkeit bietet der Einsatz eines Inverted Classroom Szenariums. Dabei erarbeiten sich die Studierenden Fachinhalte vor der Präsenzveranstaltung mit Hilfe eines bereits vorab aufgezeichneten Videos der jeweiligen Vorlesungseinheit. Hierbei kann in Erwägung gezogen werden, entweder den Inhalt der gesamten geplanten (klassischen) Vorlesung per Video zur Verfügung zu stellen oder ein kürzeres Inputvideo vorzubereiten, welches einen kursorischen Überblick über den Stoff der folgenden Präsenzveranstaltung liefert. Es können zum Vorlesungsvideo auch Leitfragen formuliert, Aufgaben gestellt oder Selbsttests angeboten werden. Es ist hilfreich, parallel ein Forum einzurichten, in dem Fragen zum Thema gesammelt oder Diskussionen geführt werden können. Während der Präsenzveranstaltung findet eine Vertiefung des mit Hilfe des Videos Erlernten statt. Dies kann durch die Elaboration des Themas, die Besprechung von Fallbeispielen, das Eingehen auf Fragen aus dem Forum usw. geschehen. Hier könnte bei größeren Teilnehmerzahlen ein Audience Response System zum Einsatz kommen, um die Präsenzveranstaltung interaktiver zu gestalten und allen Beteiligten zu ermöglichen, das Erlernte zu reaktivieren und anzuwenden. Es bietet sich an, für eine solche Veranstaltung, einen Kurs in einem Learning Management System (hier: ILIAS) einzurichten, damit alle Materialien und Werkzeuge (Videos, Aufgabenblätter, Forum, interaktive Tests, Ergebnisse von Umfragen, etc.) an einer Stelle gebündelt werden können. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, Aufgaben zentral (mit vorher bestimmten Abgabeterminen) einzusammeln und ggf. mit Anmerkungen zurückzugeben.
- Aufbauend auf Variante 2 ist es möglich, einen größeren Teil der Vermittlung in den digitalen Raum zu verlagern und für die Präsenzveranstaltung den üblichen wöchentlichen Rhythmus aufzugeben und einen längeren Turnus einzuführen. Dies ermöglicht es in sehr großen Veranstaltungen mit vielen hundert Teilnehmern, die Präsenzphase für mehrere Gruppen zeitlich versetzt durchzuführen. Damit ließen sich sowohl die Betreuungssituation während der Präsenzphase als auch Problematiken der Hörsaalknappheit umgehen. So könnte z. B. eine 800 Teilnehmer große Veranstaltung in Kohorten von je 200 Studierenden geteilt werden, die dann jeweils vierwöchentlich zur Präsenzveranstaltung erscheinen. Die Präsenzphase wird in einem solchen Szenarium hauptsächlich zur Diskussion, Reflexion und Vertiefung des zuvor Gelernten genutzt. Bei einem solchen langen Turnus muss sichergestellt werden, dass der für die Vorlesungsreihe vorgesehene Stoff komplett bearbeitet und auf Verständnisprobleme und inhaltliche Fragen zeitnah reagiert wird sowie der Kontakt zum Dozenten bestehen bleibt.
Virtualisierte Veranstaltung
In diesem Szenarium findet die gesamte Veranstaltung im digitalen Raum statt. Es handelt sich um einen reinen Onlinekurs, der u. a. Vorlesungen als Inputmaterial enthält.
Literatur
Zitate
- ↑ Apel, Hans-Jürgen: Die Vorlesung: Einführung in eine akademische Lehrform, 1999
- ↑ e-teaching.org, http://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/ (03.01.2013)
- ↑ vgl. z. B. die Handhabung der Bezeichnung auf den E-Learning-Portalen der Universitäten Frankfurt/M. http://www.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/et/electure/index.html (18.02.2013), Mainz http://www.e-learning.uni-mainz.de/119.php (18.02.2013) oder Freiburg http://electures.informatik.uni-freiburg.de/portal/web/guest/home (18.02.2013)
Weiterführend
- Bremer, Claudia: Online Lehren leicht gemacht! Leidfaden für die Planung und Gestaltung von virtuallen Hochschulveranstaltungen, Quelle: http://www.bremer.cx/paper13/artikelraabe_bremer03.pdf (zuletzt abgerufen am 07.01.13)
- Florian, Alexander, Arbeitsgruppe E-Learning UniBwM (Hrsg.): ILIAS@UniBwM Didaktische Handreichungen, 2011, Quelle: http://ilias.informatik.unibw-muenchen.de/goto.php?client_id=unibwm&target=file_9154 (zuletzt abgerufen am 07.01.13)
- Payrhuber, Andrea / Schmölz, Alexander: Massenveranstaltung mit Blended-Learning-Szenarien in der Studieneingangsphase als Herausforderung für Lehrende und Studierende, Quelle: http://www.pedocs.de/volltexte/2011/3281/pdf/Payrhuber_et_al_Massenlehrveranstaltungen_mit_Blended_Learning_Szenarien_D_A.pdf (zuletzt abgerufen am 04.01.2013)
- Sengstag, Christian / Miller, Damian Von der klassischen Vorlesung zur E Bologna Veranstaltung, Quelle: http://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/sengstag_miller.pdf (zuletzt abgerufen am 04.01.2013)
- Unbekannt, Centrum für integrative Lehr-/Lernkonzepte RWTH Aachen (Hrsg.): Leitfaden: Mediendidaktik (Überblick zu E-Learning-Szenarien), Quelle: http://www.cil.rwth-aachen.de/docs/Leitfaden_Mediendidaktik_v2.pdf (zuletzt abgerufen am 07.01.2013)
- Unbekannt, e-teaching.org (Hrsg.), Vorlesung, http://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/ (zuletzt abgerufen am 07.01.13)