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Im Folgenden finden Sie allgemeinen Grundsätze für die Aufnahme von Audiodateien. Dabei geht es zunächst um Tipps für das Formulieren und Schreiben und anschließend um das Einsprechen dieses Textes.

Schreiben fürs Hören

  • Generell gilt: Formulieren Sie klar, einfach und alltäglich (so wie Sie sprechen).
  • Benutzen Sie Verben. Substantive, wie Berechtigung, Erklärung, Gliederung und andere “-ung”-Wörter, sind getarnte Verben.
  • Schreiben Sie aktiv (statt passiv) und im Perfekt. Ein Beispiel: Die Studierenden wurden vom Dozenten aufgefordert, die Aufgabe zu bearbeiten. Besser: Der Dozent hat die Studierenden aufgefordert, die …. .
  • Kurze Sätze. Möglichst wenig Nebensätze. Für jeden Gedanken und für jede neue Information, bilden Sie einen neuen Satz. Variieren Sie dabei den Satzbau.
  • Setzen Sie Zahlen in Relation. Ein gutes Drittel, statt 34,7%. Oder fast 10 Prozent, statt 9,8 %.
  • Vermeiden Sie Fremdwörter. (, wobei dies abhängig von Ihrer Zielgruppe ist.)
  • Wiederholen Sie sich (- nur nicht zu oft). Verwenden Sie wenig/kaum Synonyme, sondern wiederholen Sie Gesagtes, insbesondere zentrale oder Fachwörter. Das erleichtert das Hören und schafft Verständlichkeit.
  • Verwenden Sie lebendige Wörter. Oder Beispiele. So groß wie ein Fußballfeld.
  • Geben Sie Orientierung und verschaffen Sie einen Überblick. Zum Beispiel: Heute möchten wir darüber reden, was es heißt…

Aufnahme und Sprechen (Betonung und Artikulation)

  • Sitzen Sie aufrecht und gerade. Die Schultern hängen locker. Gestikulieren Sie, schauen Sie freundlich (, denn das hört man).
  • Sprechen Sie immer zum/mit dem Hörer. Sprechen Sie jemanden an; Sie führen keine Selbstgespräche.
  • Betonen Sie den Inhalt. Die Betonung folgt dem Inhalt, nicht den Satzzeichen des Textes. (Nicht ‘auf den Punkt lesen’, sondern das wichtige Wort im Satz betonen.)
  • Versprochen? Nicht schlimm. Das ist natürlich. Sprechen Sie den Satz noch einmal.
  • Machen Sie kurze Pausen. Nicht hetzen.
  • Vor der Aufnahme: Lockerungs- und Artikulationsübungen (z. B. Korken-Übung, Zunge schnalzen, Zungenbrecher aufsagen) >> Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid. oder Sie stellte schnell das österreichisch-tschechische Streichholzschächtelchen auf den Ausziehtisch.
  • Kurz vor der Aufnahme: tief ein- und ausatmen, dann sprechen (Faust zwischen Mikro und Mund).

Quellen und Empfehlungen

  • Ein oft verwendetes Buch von Walther von La Roche und Axel Buchholz (2013): Radio-Journalismus. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis im Hörfunk. In der 11. Auflage vom Springer Fachmedien Verlag, Wiesbaden.
  • Tipps für Hörfunker, u. a. Hinweise zum Sprechen, Schreiben, für Gespräche und Interviews, zum Audioschnitt, mit Hörbeispielen und Übungen: www.radio-machen.de (Empfehleneswert.)
  • Im Rahmen des Hörverständlichkeitsprojektes werden hier Hinweise zum Schreiben und sinnvermittelnden Sprechen gegeben. Tipps zum Sprechen im Radio sowie ein Vorlesetraining mit Hörbeispielen sind heir verfügbar: http://www.gelbe-reihe.de/nachricht/beruf/verstaendlichkeitsprojekt
  • Empfehlenswertes Buch von Stefan Wachtel (2009): Schreiben fürs Hören. Trainingstexte, Regeln und Methoden. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz.
  • Brigitte Hagedorn gibt hilfreiche Hinweise zum Schreiben fürs Hören (Satzbau, Textaufbau etc.): http://www.audiobeitraege.de/schreiben-furs-hoeren-satzbau
  • Versprecher, genuschelte Ansagen und Sprech-Stolpersteine im Radiosender; hier wurden einige gesammelt: http://radiopannen.de/versprecher.html
  • Zur Textanalyse und für die eigene Sensibilisierung für den Text gibt es ein hilfreiches Tool: http://www.textanalyse-tool.de