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Das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bietet für Lehrende einen E-Klausuren-Service an. Hiermit soll Lehrenden der erfolgreiche Einstieg in das elektronisch gestützte Prüfen erleichtert werden.
Interessierte Lehrende können sich in den Themenfeldern
- Organisation einer E-Klausur
- Technik für E-Klausuren
- Rechtliche Aspekte sowie
- Methodische Herangehensweise bei der Fragenerstellung
beraten lassen.
Charakteristika
Das Format einer E-Klausur orientiert sich in seiner Herangehensweise, Durchführung und Auswertung an dem Format der Papierklausur. Das heißt, es handelt sich ebenfalls um Präsenzklausuren, welche vom Lehrenden erstellt, in den Räumlichkeiten der Universität durchgeführt und auch entsprechend beaufsichtigt werden. Grundlegender Unterschied ist, dass E-Klausuren am Rechner geschrieben und überwiegend automatisch ausgewertet werden.
Entscheiden sich Lehrende zur Durchführung einer E-Klausur, ist es wichtig, dass neben den zahlreichen Vorteilen, auch auf neue Herausforderungen hingewiesen wird.
Vorteile
- Durch eine automatische Korrektur ist eine erhebliche Zeitersparnis wie auch eine sehr schnelle Veröffentlichung der Klausurergebnisse möglich.
- Die Antworten bei Essay- und Freitextaufgaben sind im Gegensatz zu individuellen Schriftbildern wesentlich besser lesbar, was wiederum zur Reduzierung der Korrekturzeit führt.
- Die Prüfungsplattform ILIAS-EA bietet die Möglichkeit einer einfachen Nachkorrektur und -bewertung bei offenen Fragetypen (Freitextfragen).
- Die Prüfungsplattform ILIAS-EA bietet standardmäßig eine Auswahl an verschiedenen Fragetypen an. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Medienformate einzubinden (z.B. Videosequenzen, Audiodateien, Bilder).
- Vorteilhaft ist die Organisation von Fragen in Fragenpools (z.B. nach Schwierigkeitsgraden unterteilt), so dass die Möglichkeit besteht, verschiedene Klausurversionen für parallel stattfindende Teilklausuren bzw. diese wiederholt zu verwenden.
Herausforderungen
- Für Lehrende sind umfangreiche Vorarbeiten nötig. Das bedeutet, es müssen Fragenpools erstellt und gegebenenfalls die bestehenden Klausurfragen in ein geeignetes Fragetypenformat der Klausurplattform überführt werden.
- Bei der Klausurdurchführung besteht ein gewisses Restrisiko, da elektronische Systeme keine 100%ige Zuverlässigkeit bieten (z.B. bei Stromausfall oder Serverausfall).
- Studierende haben bzgl. der Nutzung von ILIAS unterschiedliche Kenntnisstände. Demzufolge ist es ratsam, eine Probeklausur anzubieten.
- Lehrende sehen sich beim „Schreiben“ der Klausuren neuen Manipulationsformen (bspw. Chat, externer Netzzugriff) ausgesetzt, welche zusätzliche Sicherheitskonzepte erfordern.
Um eine erfolgreiche Umsetzung von E-Klausuren zu ermöglichen, bietet der E-Klausuren-Service des @LLZ neben der technischen und organisatorischen Unterstützung auch Beratungen in allen Phasen des Prüfungsprozesses an.
Autoren- und Klausurplattform
Zum Erstellen als auch zum Schreiben von E-Klausuren steht den Lehrenden die Autoren- und Klausurplattform ILIAS-EA zur Verfügung. Diese Plattform, welche nur über das Intranet der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erreichbar ist, wird von Mitarbeitern des IT-Servicezentrums der MLU und des @LLZ administriert.
Fragetypen- und Klausurerstellung
Auf der aktuellen Autoren- und Klausurplattform stehen den Lehrenden bei der Gestaltung von E-Klausuren verschiedene Fragetypen zur Verfügung. E-Klausuren können so derzeit Auswahlfragen (Multiple Choice, Single Choice), Lückentexte (Textlücke, Auswahllücke, Numerische Lücke), Zuordnungs- und Anordnungsfragen sowie Text-Teilmenge-Fragen und Freitextfragen enthalten. In den Erläuterungstexten können zudem Bilder zur Visualisierung integriert werden. Ein spezieller Fragetyp ermöglicht sogar das Hochladen von Arbeitsergebnissen, welche während der Klausur mit Dritt-Programmen erstellt worden sind.
In einem ersten Schritt empfiehlt es sich Fragenpools anzulegen, in denen die Klausurfragen organisiert werden. Dies ist besonders von Vorteil, wenn mehrere Lehrende in die Erarbeitung/Zusammenstellung einer Klausur involviert sind. Aus den Fragenpools lassen sich dann Klausuren zusammenstellen, welche bspw. mit einer zufälligen Fragenreihenfolge parametrisiert werden können.
Klausurdurchführung
Über ihr UNI-Login können sich die Studierenden auf der Klausurplattform ILIAS-EA anmelden und erhalten nach Bekanntgabe des vom Lehrenden festgelegten Klausurpasswortes Zugriff auf die E-Klausur. Alle weiteren ILIAS-Objekte (Forum, Mail, Lernmodul) der Klausurplattform werden im Vorhinein von den Administratoren abgeschaltet bzw. sind blockiert.
Die Ergebnisse werden während der Klausur laufend auf der Klausurplattform automatisch gespeichert, so dass bei technischen Problemen (Stromausfall, Rechnerabsturz) die Klausur an einem Reserverechner fortgesetzt werden kann.
Auswertung und Archivierung
Die Auswertung der Fragen erfolgt in der Regel automatisch. Bei Bedarf ist je nach Aufgabentyp eine Nachkorrektur in der Klausurplattform möglich. Freitextantworten, die eine detaillierte, manuelle Korrektur erfordern, lassen sich als PDF-Datei exportieren und ggf. ausdrucken. Nach der Auswertung werden die Ergebnisse zur Bekanntmachung und zur Eingabe in das Prüfungsverwaltungssystem (HIS-POS) exportiert.
Organisatorischer Ablauf
Der E-Klausuren-Service des @LLZ (in Zusammenarbeit mit dem IT-Servicezentrum der MLU) übernimmt im Prüfungsprozess vor allem unterstützende Aufgaben hinsichtlich Technik und Organisation, greift aber bei der inhaltlichen Gestaltung der Klausuren nicht in den Verantwortungsbereich des Lehrenden ein. Die schematische Darstellung eines idealtypischen Ablaufplans finden Sie hier.
Ablaufplan für das Erstellen und die Durchführung einer E-Klausur
Weiterführende Links
- Kontaktformular für die Beratung zu E-Klausuren
- http://media.llz.uni-halle.de/e-klausur/beratung.html (Stand: 10. März 2014)