Betreuung im E-Learning

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Version vom 28. Januar 2015, 11:17 Uhr von Kevin Atkins (Diskussion | Beiträge)
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Beim E-Learning oder Blended Learning nimmt der Lehrende – anders als im klassischen Frontalunterricht – die Rolle eines Lernberaters ein, der den Lernprozess begleitet und unterstützt. Dabei muss er sein Vorgehen sowie die Art seines Eingreifens genau planen und Feedback so geben, dass Lernende es akzeptieren und bestmöglich zur Selbststeuerung hingeführt werden.

Zu den übergeordneten Aufgabenbereichen eines Blended Learning Tutors oder E-Moderators gehören didaktisch-methodische, fachliche, technische, sozial-kommunikative und organisatorische Aufgaben, wobei diese nicht immer klar voneinander abzugrenzen sind, sondern Überschneidungen aufweisen.[1] [2] [3] [4]

Didaktisch-methodische Aufgaben

Aufgrund des höheren Stellenwerts des medialen Einzellernens beim E-Learning bestehen deutliche Unterschiede hinsichtlich der methodischen Ausgestaltungsmöglichkeiten. Wie bei der Planung und Durchführung von Präsenzveranstaltungen muss der Lehrende in der Lage sein, Lerninhalte und Lernziele aufeinander abzustimmen, Lerninhalte aufzubereiten und verschiedene Methoden respektive Sozialformen zur Vermittlung und zum Erwerb der Inhalte auszuwählen. Dabei soll der Lernprozess der Lernenden optimal unterstützt und der jeweilige Lerntyp erkannt und berücksichtigt werden.[5] Die Entwicklung von Lernmaterialien für E-Learning ist oft deutlich anspruchsvoller als für die Präsenzlehre, da sie eine höhere didaktisch-methodische Funktion abdecken müssen.[4]

Fachliche Aufgaben

Neben der Lernmaterialien-Erstellung sind Blended Learning Tutoren für die Beantwortung von Rückfragen und die Bewertung von Lösungen verantwortlich. Ebenso gehört das Geben von Feedback zum Lernfortschritt oder von Hinweisen zur weiteren Lernplanung zu ihren Aufgaben.[1] Um diese wahrzunehmen, sind selbstverständlich ausreichende inhaltlich-fachliche Kenntnisse erforderlich.

Technische Aufgaben

Für das Aufbereiten von Lernmaterialien sind auf Seiten der Lehrenden praktische Kenntnisse im Umgang mit dem Internet, Groupware, der eingesetzten Hard- und Software sowie der Online- und Offline-Publikation erforderlich.[4] Darüber hinaus benötigen sie Grundlagenwissen über Informations- und Kommunikationsmedien, um einen problemlosen Umgang mit der Technik [3] sowie insbesondere eine funktionierende technische Betreuung gewährleisten zu können. Dies impliziert den sicheren Umgang mit den verschiedenen Werkzeugen des Learning Management Systems.[4]

Sozial-kommunikative Aufgaben

Gestik, Mimik und Tonfall können nur eingeschränkt über ein Learning Management System übermittelt werden, daher erreichen die zur Verfügung stehenden synchronen und asynchronen Kommunikationsmittel nicht die Qualität einer Face-to-Face-Kommunikation.[4] Folglich benötigen Personen, die das Lernen in virtuellen Lernumgebungen unterstützen, neben spezifischen fachlichen, technischen und didaktisch-methodischen Kenntnissen auch gute mündliche (Audio- und Videokonferenzen) sowie schriftliche (Forum und Chat) Kommunikationsfähigkeiten.[4] Darüber hinaus ist die Erzeugung und Aufrechterhaltung der Motivation der Lernenden in Online-Phasen eine wichtige Aufgabe des Lehrenden.

Organisatorische Aufgaben

Schließlich ergeben sich auch im organisatorischen Bereich neuartige Anforderungen, da der Lehrende die Lernprozesse nun über das Learning Management System initiieren kann, indem er beispielsweise Termine für die Bearbeitung von Aufgaben festlegt, diese freigibt und die Lernenden an Abgabetermine erinnert. [6]

Literatur

  1. 1,0 1,1 Ojstersek, N. (2007): Betreuungskonzepte beim Blended Learning. Gestaltung und Organisation tutorieller Betreuung. Waxmann Verlag, Münster
  2. Markowski, K. & Nunnenmacher, U. (2003): Das Kompetenzprofil von Online-Tutoren. In H. Apel, S. Kraft (Hrsg.): Online Lehren. Planung und Gestaltung netzbasierter Weiterbildung. Bertelsmann Verlag, Bielefeld
  3. 3,0 3,1 Hinze, U. (2004): Computergestütztes kooperatives Lernen. Einführung in Technik, Pädagogik und Organisation des CSCL. Waxmann Verlag, Münster
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Schröder, R. & Wankelmann, D. (2002): Theoretische Fundierung einer e-Learning-Didaktik und der Qualifizierung von e-Tutoren. Leonardo-Projekt „e-Tutor“, Entwicklung einer europäischen eLearning-Didaktik, Universität Paderborn. Verfügbar unter: http://public.bscw-hfh.ch/d_2/bscw_archiv_d2/0609/Mod_0609_Arbeitsbereich/B-Module/LOG-Praktikum%204%20und%205/BSCW%20-%20Werkzeuge%20f++r%20dich/01%20BSCW-BenutzerInnen/Links%20und%20Tipps/ETUTOR.pdf (Stand: 06.08.2013)
  5. Fassnacht, K. (2008): Der Teletutor als Lernberater und -coach. In Online Tutoring Journal, 4/2008. Verfügbar unter: http://www.online-tutoring-journal.de/ausgabeoktober08/Fassnacht_OTJ_Oktober08.pdf (Stand 06.08.2013)
  6. Göddertz, N., Treeck, T., Wieg, M. (2008): Zwischen (trügerischer) Ruhe und fieberhafter Arbeit – Betreuung von Blended-Learning-Seminaren. In Online Tutoring Journal, 2/2008. Verfügbar unter: http://www.online-tutoring-journal.de/ausgabeapril08/goeddertz_OTJ_April2008.pdf (Stand 06.08.2013)