Die Integration generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in den Hochschulkontext bietet Lehrenden vielfältige Möglichkeiten, ihre Arbeit effizienter zu gestalten, didaktische Konzepte zu erweitern und neue Formen des Wissenstransfers zu erproben.
- Optimierung von Lehrmaterialien: Generative KI kann bei der Erstellung von Vorlesungsskripten, Foliensätzen und Handouts unterstützen. Sie hilft, komplexe Sachverhalte strukturiert und verständlich aufzubereiten, ermöglicht eine zielgruppenorientierte Anpassung der Inhalte und kann Materialien in verschiedenen Stilen oder Schwierigkeitsgraden generieren oder umformulieren.
- Ergänzende, individuelle Betreuung der Studierenden: Durch KI-gestützte Lernbegleiter lassen sich ergänzende, personalisierte Hilfestellungen für Studierende realisieren. Chatbots oder automatisierte Tutoren können häufige Fragen beantworten, zusätzliche Übungsaufgaben generieren oder Lernfortschritte analysieren, um gezielte Rückmeldungen zu geben. Ein spannendes Thema sind RAG's. Retrieval Augmented Generation (RAG) ist eine Technik zur Verarbeitung natürlicher Sprache, die die Stärken von abfragebasierten und generativen Modellen der künstlichen Intelligenz kombiniert. Mit einem RAG "befragen" Sie über einen Chat definierte Ordnerinhalte oder Datenbanken, die Sie selbst gefüllt haben (z.B. alle Ihre Vorlesungsskripte). Wir haben eine Anleitung für ein RAG bei der GWDG erstellt, mit der Sie bereits jetzt und relativ schnell einen Chatbot umsetzen können.
- Unterstützung bei Korrektur und Feedback: Die Bewertung schriftlicher Arbeiten kann durch generative KI erheblich erleichtert werden. Sie ist in der Lage, Texte hinsichtlich Stil, Kohärenz und Argumentationsstruktur zu analysieren, sprachliche Rückmeldungen zu geben und erste Einschätzungen zu formulieren. Zwar bleibt die endgültige Bewertung unabdingbare Aufgabe der Lehrenden, doch kann die KI eine wertvolle Vorselektion und Unterstützung bieten.
- Forschungsunterstützung: In der wissenschaftlichen Arbeit eröffnet generative KI neue Möglichkeiten zur Literaturrecherche, zur Identifikation relevanter Quellen sowie zur Zusammenfassung komplexer Theorien. Auch bei der Datenanalyse und der Generierung von Hypothesen kann sie Forschende effizient unterstützen.
- Didaktische Innovationen: Generative KI kann neue Wege der Wissensvermittlung eröffnen. Interaktive Lehrformate, simulationsbasierte Lernumgebungen oder KI-generierte Fallstudien ermöglichen es, Lehrveranstaltungen dynamischer und praxisnäher zu gestalten. Zudem kann die KI neue Diskussionsimpulse setzen und die kritische Reflexion über ihren eigenen Einfluss auf Wissenschaft und Gesellschaft fördern.