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Im Folgenden sollen die Komponenten des Selbststudiums an dem Beispiel eines Studenten visualisiert werden. Anschließend folgt der theoretische Beitrag. | Im Folgenden sollen die Komponenten des Selbststudiums an dem Beispiel eines Studenten visualisiert werden. Anschließend folgt der theoretische Beitrag. | ||
{Textbox|titel=Beispiel= „Der Student XY erhält die Aufgabe von seiner Professorin, sich mit den Inhalten der Vorlesung intensiv zu beschäftigen und eine dieser Zusammenfassung zu schreiben. | {{Textbox|titel=Beispiel= „Der Student XY erhält die Aufgabe von seiner Professorin, sich mit den Inhalten der Vorlesung intensiv zu beschäftigen und eine dieser Zusammenfassung zu schreiben. | ||
Obwohl diese grobe Aufgabenstellung verständlich und für den einen oder anderen Studierenden bekannt sein mag, gibt sie weder Auskunft zum genauen Herangehen noch zu den thematischen Schwerpunkten. | Obwohl diese grobe Aufgabenstellung verständlich und für den einen oder anderen Studierenden bekannt sein mag, gibt sie weder Auskunft zum genauen Herangehen noch zu den thematischen Schwerpunkten. | ||
Version vom 19. Dezember 2013, 11:42 Uhr
Im Folgenden sollen die Komponenten des Selbststudiums an dem Beispiel eines Studenten visualisiert werden. Anschließend folgt der theoretische Beitrag.
Obwohl diese grobe Aufgabenstellung verständlich und für den einen oder anderen Studierenden bekannt sein mag, gibt sie weder Auskunft zum genauen Herangehen noch zu den thematischen Schwerpunkten.
Bevor der Student zum eigentlichen inhaltlichen Arbeiten (z.B. Nachbearbeitung der Vorlesungsmitschnitten, Schreiben der Zusammenfassung) kommt, wird er sich erstmals für sein Selbststudium motivieren (motivational-emotionale Aspekte) und dann dieses planen (kognitive und metakognitive Aspekte) müssen. (In einer Studie haben Glowalla et al., 2002 250 Studierende befragt, und haben interessante Unterschiede zwischen geplanten und spontanen Lernsitzungen herausgefunden. So überlegen Studierende, die ihr Selbststudium planen, viel häufiger was sie speziell lernen wollten, als spontane Studierende.).
In der Planungsphase überlegt sich der Student wie er am effektivsten vorgeht. So könnte er beispielsweise entscheiden, sich Notizen mit den wichtigsten Schlüsselworten aus der Vorlesung anzufertigen. Diese könnte er später als Grundlage für seine Zusammenfassung benötigt (kognitive Strategien). Der Student hat öfter in seinem Studium solche Aufgabenstellung bearbeitet und auf diese Weise gelernt, welche Strategien ihm persönlich beim Gelingen der Aufgabenlösung helfen können. (Das Wissen eines Lernenden, über seine eigenen Kenntnisse, Fähigkeiten und lernrelevanten Eigenschaften wird als metakognitives Wissen bezeichnet).
Während der Durchführung der Aufgabe prüft der Student regelmäßig, ob er die Aufgabe sinngemäß löst (Überwachung der Lernprozesse). So könnte er beobachten, dass die Vorlesungsinhalte schwieriger zu verstehen sind als er ursprünglich vermutet hat und so entscheidet nach einem Vertiefungstext zu recherchieren und diesen zu lesen. Dieser außerplanmäßige Schritt nimmt zusätzliche Zeit in Anspruch und seine Laune ist nun nicht mehr so gut wie vorhin. Deswegen überlegt er, nach der Bearbeitung der Aufgabe sich mit einem Eis zu belohnen (sozial-affektive Strategien).
Sobald der Student den Eindruck hat, das Hauptziel der Aufgabe erreicht zu haben, beschließt er mit dem Lernen aufzuhören. Je nachdem wie zufrieden er mit seinem Lernergebnis ist, wird er sich freuen und/oder bei seiner Lerngruppe/Kommilitonen nach alternativen Lösungswegen nachfragen.
Diese Evaluationsprozesse schließen mit einer Feststellung über das eigene Arbeiten ab: So kann der Student zum Ergebnis kommen, dass die Aufgabenstellung sehr anspruchsvoll war und er sie doch besser auf zwei Tage hätte aufteilen müssen oder dass er viel früher Rat einholen musste.
Nun ist das Selbststudium beendet und er geht direkt in die Eisdiele.